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Sachbücher, die sich wie Krimis lesen: Diese Geschichten begeistern

Das Leben schreibt immer noch die spannendsten Geschichten. Gut recherchiert und richtig erzählt, können Sachbücher aufregender als jeder Krimi sein.
04. Oktober 2024, 10:39 Uhr
Hand blättert eine Buchseite um
Sachbücher, die absolut nicht langweilen: Diese wahren Geschichten sind packend wie Krimis. (© iStock)

Die Sachbuch-Sparte ist beliebt und wächst. Laut Branchenverband „Börsenverein des Deutschen Buchhandels“ ist sie eine der wenigen mit positiven Umsatzentwicklungen im Vorjahresvergleich. 2023 machten Sachbücher 10,4 Prozent am Gesamtumsatz des Buchmarkts aus, ein Plus von 2,7 Prozent zum Vorjahr. Wer sich bisher nicht an Sachbücher herangetraut hat, sollte ihnen eine Chance geben.

„Der Teufel von Chicago“ von Erik Larson

Erik Larson erzählt in “Der Teufel von Chicago” die unglaubliche Geschichte der heute legendären Weltausstellung von 1893 in Chicago. Streiks, Brände und politische Intrigen gefährdeten bis zuletzt die Eröffnung der Expo. Die Dimension der Ausstellung macht dabei sprachlos: Mit nur zwei Jahren Vorbereitungszeit wurden auf 2,8 Quadratkilometern Fläche künstliche Kanäle, Lagunen und etwa 200 temporäre Bauwerke im neoklassizistischen Stil errichtet. Auf der Expo selbst stellte später Nikola Tesla der Welt erstmals den Wechselstrom vor. Mit dem weltweit ersten Riesenrad gab es eine beeindruckende Publikumssensation. 

Was macht das Buch so besonders? Der Serienmörder H. H. Holmes trieb zur Zeit der Expo in Chicago sein Unwesen. Erik Larson berichtet in seinem Sachbuch detailliert über den Mörder, der eigens für die Weltausstellung ein Hotel bauen ließ, um darin Touristen verschwinden zu lassen.

„Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit“ von David Graeber und David Wengrow

  • von David Graeber, David Wengrow
  • Der Nr.1 SPIEGEL-Bestseller

David Graeber und David Wengrow präsentieren in ihrem Werk „Anfänge“ eine radikale Neubewertung der menschlichen Geschichte. Sie stellen die gängige Annahme in Frage, dass es eine gradlinige Entwicklung von losen, steinzeitlichen Stammesverbänden zu hochtechnologisierten, politischen Wesen gäbe. Stattdessen decken die renommierten Wissenschaftler neue Erkenntnisse aus Anthropologie und Archäologie auf, die ein völlig neues Bild unserer Menschheitsgeschichte zeichnen.

Was macht das Buch so besonders? Leserinnen und Leser folgen dem Autoren-Duo bei jeder neuen Entdeckung und staunen, wenn sich aus dem Staub der Geschichte Staaten, Republiken und Mega-Städte erheben, die schon vor tausenden Jahren florierten. Selbst die “edlen Wilden” und “Jäger und Sammler” werden als moderne Mythen entpuppt. Was bleibt, ist die Feststellung, dass die Menschheit immer schon vielfältig, komplex und sozial organisiert war.

„Hot Zone“ von Richard Preston

Das Ebola-Virus gehört zur Gruppe der gefährlichsten Viren des Planeten. Detailliert und tatsachengetreu verfolgt Richard Preston in “Hot Zone” die bekannten Verbreitungswege des Virus zwischen 1967 und 1993 – aus dem afrikanischen Regenwald bis in die Seuchenlabore der USA. Wie gefährlich das Virus ist, welches Unheil es auslösen kann und wie furchteinflößend Ebola-Ausbrüche im echten Leben sind, zeichnet Preston im romanhaft erzählten Sachbuch eindringlich nach.

Was macht das Buch so besonders? Heute ist das Buch aktueller denn je. Wie schnell Viren sich ausbreiten und wie hilflos Menschen dagegen sind, soll eine eindringliche Warnung sein. Richard Preston hat 2019 mit “Crisis in the Red Zone” ein Nachfolger-Sachbuch zum bisher größten Ebola-Ausbruch der Geschichte von 2013 bis 2014 veröffentlicht.

„Das Verbrechen“ von David Grann

  • Von David Grann (Autor)
  • Verfilmt von Martin Scorsese mit Leonardo DiCaprio und Robert De Niro

„Das Verbrechen“ ist eine Mischung aus Sachbuch, Geschichtsbuch und True-Crime-Thriller. David Grann öffnet hier eines der schmutzigsten Kapitel der Geschichte der USA und leuchtet schonungslos aus, welches Unrecht den indigenen Bewohnern Nordamerikas durch den US-amerikanischen Staat angetan wurde. Grann bespricht die Zwangsumsiedlung des Stammes der Osage, den unverhofften Ölreichtum der Indigenen und eine darauffolgende jahrzehntelange Mordserie in dem Reservat der Osage.

Was macht das Buch so besonders? Die wahre Geschichte macht betroffen. Auf jeder Seite des Buches ist der Rassismus, die Gier und die Korruption der weißen Siedler eklatant. Erst als das neuartige FBI gegründet wurde, kann dem Morden ein Ende bereitet werden. Mittlerweile wurde die Geschichte auch mit Leonardo DiCaprio und Robert DeNiro von Martin Scorcese verfilmt.

„Der Untergang der Lusitania“ von Erik Larson

Am 7. Mai 1915 wurde der US-amerikanische Luxusliner “Lusitania” von einem deutschen U-Boot torpediert und sank innerhalb weniger Minuten. Bei der Schiffstragödie verloren 1.197 Menschen ihr Leben. Der Untergang der „Lusitania“ war der Auslöser dafür, dass die Vereinigten Staaten von Amerika in den Ersten Weltkrieg eintraten. Erik Larson hat die letzte Überfahrt des Passagierschiffes von den USA ins Vereinigte Königreich rekonstruiert.

Was macht das Buch so besonders? Leserinnen und Leser wissen bereits, wie die tragische Geschichte endet. Trotzdem bleibt die Erzählung des Untergangs der „Lusitania“ bis zuletzt hochspannend. Denn dass sich die Wege des deutschen U-Boots U20 und der „Lusitania“ vor der Küste Irlands überhaupt kreuzten, ist das Produkt unzähliger tragischer Verstrickungen.

Sachbücher wie Krimis der ganz besondere Nervenkitzel

Es gibt viele Sachbücher, die dem Image des langweiligen Schulbuchs ganz und gar nicht gerecht werden. Im Gegenteil: Oft sind sie packend erzählt, enthalten authentische Charaktere und sorgen für den ganz besonderen Nervenkitzel, denn sie sind besonders realistisch und alles andere als Fiktion.

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