Derzeit leben Sparer in einer kleinen Zins: Seit Juni 2024 hat die EZB den Leitzins in acht Schritten von vier auf zwei Prozent halbiert. In diesem Zuge sind bei vielen Banken auch die Tagesgeldzinsen gesunken. Laut einer Analyse des Vergleichsportals Verivox bekamen Bestandskunden im Juni 2025 nur noch 1,19 Prozent aufs Tagesgeld. Nach oben geht es bei der Postbank: Bei der Deutsche-Bank-Tochter sind in der sogenannten Neugeld-Aktion jetzt 2,5 Prozent p. a. (per annum / pro Jahr) für sechs Monate möglich. Allerdings knüpft das Geldhaus die Aktionszinsen an einige Bedingungen. Wie funktioniert das Postbank-Tagesgeldkonto, und welche Alternativen gibt es?
Postbank-Tagesgeldkonto: Hohe Zinsen auf neue Einlagen
Die Postbank unterscheidet bei ihrer „Neugeld-Aktion“ grundsätzlich nicht zwischen Neu- und Bestandskunden. Allerdings müssen Sparer vier Bedingungen erfüllen, um an die Sonderkonditionen zu kommen:
- Die Mindestanlage beträgt 2500 Euro.
- Das Geld muss bis zum 11. August 2025 eingehen.
- Die Einlage darf nicht von einem Depot oder Konto aus der Deutsche-Bank-Gruppe (Deutsche Bank, Postbank, norisbank, BHW Bausparkasse, DWS) stammen.
- Das Tagesgeldkonto muss bis spätestens 6. August 2025 eröffnet werden.
Sind alle Punkte erfüllt, verzinst die Postbank das neue Guthaben vom 15. August 2025 bis 14. Februar 2026 mit 2,5 Prozent p. a. Für bereits vorhandenes Geld von Bestandskunden bleibt es beim variablen Standardzinssatz, der derzeit 0,75 Prozent beträgt.
Bestandskunden sollten außerdem prüfen, ob sie bereits an der vorherigen Neugeld-Aktion (Februar bis April 2025) der Postbank teilgenommen haben. Ist das der Fall, müssen sie ein neues Tagesgeldkonto eröffnen, um die Aktionszinsen zu bekommen.
- Für sechs Monate garantiert
- Ab 2.500 Euro Neugeld
- Bis 100.000 Euro
- Kostenlose Kontoführung
- Deutsche Einlagensicherung
Wichtig: Die Konditionen von Finanzprodukten können sich ändern. Die hier abgebildeten Daten und darauf basierenden Einschätzungen können also nicht dauerhaft garantiert werden.
Postbank-Tagesgeld: Zinsen und weitere Konditionen
Die Details der Neugeld-Aktion im Überblick:
- Zinssatz: 2,5 Prozent p. a.
- Zinsgarantie: sechs Monate (15. August 2025 bis 14. Februar 2026)
- Mindest-/ Maximalanlage: 2500 Euro / 100.000 Euro
- Zinsgutschrift: quartalsweise
- Einlagensicherung: bis 100.000 Euro durch Deutschland (AAA)
- Besonderheiten: Kontoeröffnungen muss bis 6. August 2025 erfolgen. Geld muss bis zum 11. August 2025 eingehen und darf nicht von einem Konto oder Depot der Deutsche-Bank-Gruppe stammen (Deutsche Bank, Postbank, norisbank, BHW Bausparkasse, DWS).
- Für sechs Monate garantiert
- Ab 2.500 Euro Neugeld
- Bis 100.000 Euro
- Kostenlose Kontoführung
- Deutsche Einlagensicherung
Zinsen im Check: Lohnt sich das Postbank-Tagesgeldkonto?
Das Tagesgeldkonto ist vor allem für Kundinnen und Kunden interessant, die eine lange Zinsgarantie suchen. Mit sechs Monaten fällt die bei der Postbank großzügig aus. Viele andere Geldhäuser beschränken sich hier auf die Hälfte. Beim Zinssatz ist aber Luft nach oben. Er liegt zwar über dem von Verivox errechneten bundesweiten Durchschnittszins (1,19 Prozent) für Bestandskunden, es gibt aber deutlich bessere Angebote (siehe nächster Abschnitt).
Positiv ist die Realrendite. Dieser Wert verrät, wie viel Ertrag nach Abzug der Inflation übrig bleibt. Für Juni 2025 gibt das Statische Bundesamt die Inflation in Deutschland mit zwei Prozent an, blieben mit dem Postbank-Tagesgeldkonto 0,5 Prozent.
Bestandskunden sollten allerdings beachten, dass die Postbank den Aktionszins nur für neue Einlagen bezahlt. Es entsteht für die gesamte Summe also ein Mischzins. Wer sein ganzes Erspartes als Neukunde zu einer anderen Bank transferiert, kann deutlich höhere Zinsen bekommen.
Wo gibt es bessere Tagesgeldangebote?
Das unabhängige Verbraucherportal Finanztip empfiehlt in ihrem Tagesgeldvergleich die Tagesgeldangebote der Garanti Bank und der Nexent Bank. Die niederländischen Geldhäuser bieten Neukunden jeweils 2,75 Prozent p. a. für drei Monate. Der Zinssatz ist damit zwar etwas höher als bei der Postbank, aber nur halb so lang garantiert. Im Anschluss gibt es bei beiden Banken 1,25 Prozent aufs Tagesgeld.
Tipp: Überflüssige Tagesgeldkonten schließen
Wer etwa nach Ablauf einer Zinsgarantie zu einer neuen Bank weiterzieht, sollte das leere Konto schließen. Anders als ein Girokonto wird ein Tagesgeldkonto zwar nicht bei der Schufa gemeldet und hat daher keinen Einfluss auf den Score; bei den meisten Banken gelten ehemalige Kundinnen und Kunden aber nach sechs bis 24 Monaten wieder als Neukunden – und können entsprechende Sonderkonditionen einstreichen.