Wer bei der Comdirect einfach nur ein Tagesgeldkonto eröffnen will, dem bietet die Commerzbank-Tochter aktuell 1,5 Prozent Zinsen an – nicht gerade viel. Mit etwas Flexibilität ist bei der Direktbank allerdings deutlich mehr drin. Drei Prozent Tagesgeldzinsen p. a. (per annum / pro Jahr) mit sechs Monaten Zinsgarantie sind möglich. Dazu müssen Sparer allerdings eine Bedingung erfüllen. Wie funktioniert das Angebot? Und wie gut sind die Zinsen im Vergleich?
Drei Prozent Tagesgeldzinsen mit Girokonto
Die Aktion der Comdirect gilt für das Konto Tagesgeld Plus und nur für Neukunden. Das ist gemäß der Angebotsbedingungen jeder, der in den vergangenen sechs Monaten nicht Kunde der Direktbank war. Allerdings gibt es noch eine weitere Bedingung: Wer die drei Prozent Zinsen bekommen will, muss zum Tagesgeld- auch ein Girokonto oder ein Depot eröffnen.
Das Gehaltskonto ist in den ersten sechs Monaten kostenlos. Für den Zeitraum des Garantiezinses fallen also keine Gebühren an. Danach lässt es sich fristlos über das Online-Banking kündigen (zu finden nach Klicks auf „Persönlichen Bereich“, „Verwaltung“ und „Meine Daten“).
- Garantiert für sechs Monate
- Deutsche Einlagensicherung
- Kostenlose Kontoführung
- Bis eine Million Euro
- Eröffnung eines Girokontos erforderlich
Wichtig: Die Konditionen von Finanzprodukten können sich ändern. Die hier abgebildeten Daten und darauf basierenden Einschätzungen können also nicht dauerhaft garantiert werden.
Das Girokonto bleibt nach Ablauf der sechs Monate kostenlos, wenn Kundinnen und Kunden mindestens eine der folgenden Bedingungen erfüllen:
- Schüler, Student, Praktikant oder Auszubildender und unter 28 Jahre alt
- 700 Euro monatlicher Mindestgeldeingang
- Drei Zahlungen über Apple Pay oder Google Pay pro Monat (über Visa-Debitkarte oder Visa-Kreditkarte)
- Ein Trade beziehungsweise eine Wertpapiersparplan-Ausführung pro Monat
Andernfalls kostet es dann 4,90 Euro monatlich.
Drei Prozent Zinsen aufs Tagesgeld auch mit Depot
Wer sich die drei Prozent Zinsen lieber per Comdirect-Depot sichern will, muss ebenfalls zunächst keine weiteren Kosten in Kauf nehmen: Die Brokerage ist über die ersten drei Jahre von der Grundgebühr befreit. Nur die Kündigung ist umständlicher als beim Girokonto, weil sie schriftlich erfolgen muss.
- Garantiert für sechs Monate
- Deutsche Einlagensicherung
- Kostenlose Kontoführung
- Bis eine Million Euro
- Eröffnung eines Depots erforderlich
Comdirect-Tagesgeldkonto: Zinsen und mehr im Überblick
Der Aktionszins gilt bei der Comdirect für Beträge von bis zu einer Million Euro. Es lassen sich also auch große Vermögen anlegen. Allerdings sollten sich Kunden genau überlegen, ob sie derart hohe Einlagen bei einer Bank halten wollen. Denn bei der Commerzbank-Tochter greift zwar im Insolvenzfall die deutsche Einlagensicherung, die deckt aber nur bis zu 100.000 Euro je Kunde ab. Wer höchste Sicherheit will, sollte Beträge darüber hinaus über mehrere Kreditinstitute verteilen.
Folgende Konditionen gelten für das Comdirect Tagesgeld Plus:
- Zinsen: drei Prozent p. a.
- Zinsgarantie: sechs Monate
- Bedingungen: Girokonto oder Depot erforderlich
- Maximale Anlagesumme: eine Million Euro
- Zinszahlungen: quartalsweise
- Einlagensicherung: bis 100.000 Euro durch Deutschland (AAA)
- Kontoführung: kostenlos
- Variabler Standardzinssatz: 0,75 Prozent
Wie gut ist das Comdirect-Tagesgeldangebot?
Die Verzinsung bei der Comdirect liegt nicht nur deutlich über dem von Verivox errechneten Durchschnitt in Deutschland verfügbarer Angebote (1,19 Prozent für Bestandskunden), sondern auch über dem Leitzins der EZB (zwei Prozent). Das Tagesgeldkonto bietet außerdem eine positive Realrendite, weil der Zinssatz höher als die aktuelle Inflationsrate ist. Im Juni 2025 betrug die laut Statistischem Bundesamt zwei Prozent. Ebenfalls gut ist die lange Zinsgarantie von sechs Monaten; viele andere Banken bieten hier nur die Hälfte.
Welche Alternativen gibt es zum Comdirect-Tagesgeld?
Das unabhängige Verbraucherportal Finanztip empfiehlt für Neukunden unter anderem die Angebote der Garanti Bank und der Nexent Bank. Die beiden niederländischen Geldhäuser bieten jeweils 2,75 Prozent p. a. für drei Monate. Auch beim variablen Standardzinssatz, der anschließend gilt, liegen sie mit aktuell 1,25 Prozent gleichauf. Geschützt sind die Gelder durch die gesetzliche Einlagensicherung der Niederlande (Bonität: AAA).
Wer sich wie bei der Comdirect eine Zinsgarantie von sechs Monaten und eine deutsche Einlagensicherung wünscht, für den ist das Neugeld-Angebot der Postbank eine Alternative. Die Deutsche-Bank-Tochter bietet mit 2,5 Prozent p. a. ebenfalls einen soliden Zinssatz. Allerdings müssen Sparer hier mindestens 2.500 Euro überweisen, das zuvor nicht auf Konten oder Depots der Deutsche Bank Gruppe (Deutsche Bank, Postbank, norisbank, BHW Bausparkasse, DWS) lag. Und es gibt noch eine Besonderheit: Das Geldhaus bezahlt den erhöhten Zinssatz nicht ab Überweisung, sondern exakt vom 15. August 2025 bis 14. Februar 2026. Stichtag für den Eingang der Einlage ist der 11. August 2025. Die Neugeld-Konditionen gelten für Beträge bis 100.000 Euro. Bei jedem Euro darüber und außerhalb des Aktionszeitraums greift der variable Bestandskundenzinssatz, der aktuell 0,75 Prozent p. a. beträgt.
- Für sechs Monate garantiert
- Ab 2.500 Euro Neugeld
- Bis 100.000 Euro
- Kostenlose Kontoführung
- Deutsche Einlagensicherung
Tipp: Leere Konten schließen
Sparerinnen und Sparer, die nach Ablauf der Zinsgarantie ihr Geld bei einer anderen Bank anlegen, sollten das nicht mehr benötigte Tagesgeldkonto kündigen. Denn bei den meisten Banken gelten ehemalige Kunden nach zwölf bis 24 Monaten wieder als Neukunden – und können sich wieder entsprechende Sonderkonditionen sichern.
Mit Blick auf die Schufa sind viele Tagesgeldkonten aber unproblematisch, weil sie nicht bei der Auskunftei gemeldet werden und daher keinen Einfluss auf den Score haben. Bei Girokonten sieht das anders aus. Wer das Angebot der Comdirect mit Girokonto wahrnimmt, sollte das auf jeden Fall nach Ende der Zinsaktion kündigen, falls es ungenutzt bleibt.