Schlechte Zeiten für Sparer: Seit Juni 2024 hat die EZB den Leitzins in sieben Schritten von vier auf zwei Prozent gesenkt. In diesem Zuge sind auch die Zinsen aufs Tagesgeld bei vielen Banken gefallen. Laut einer Analyse des Vergleichsportals Verivox bekamen Bestandskunden im Mai 2025 nur noch 1,27 Prozent. Hoch mit den Zinsen geht es bei der Postbank: Die Deutsche-Bank-Tochter bietet in ihrer sogenannten Neugeld-Aktion jetzt 2,5 Prozent p. a. (per annum / pro Jahr) für sechs Monate. Allerdings sind die Sonderkonditionen an einige Bedingungen geknüpft. Wie funktioniert das Postbank-Tagesgeldkonto genau, und welche Alternativen gibt es?
Höhere Zinsen auf neue Tagesgeld-Einlagen
Die Postbank unterscheidet bei ihrer „Neugeld-Aktion“ grundsätzlich nicht zwischen Neu- und Bestandskunden. Allerdings stellt sie drei Bedingungen:
- Die Mindestanlage beträgt 2500 Euro.
- Das Geld muss bis zum 11. August 2025 eingehen.
- Die Einlage darf nicht von einem Depot oder Konto aus der Deutsche-Bank-Gruppe (Deutsche Bank, Postbank, norisbank, BHW Bausparkasse, DWS) stammen.
Sind alle Punkte erfüllt, verzinst die Postbank das neue Guthaben vom 15. August 2025 bis 14. Februar 2026 mit 2,5 Prozent p. a. Für bereits vorhandenes Geld von Bestandskunden bleibt es beim variablen Standardzinssatz, der derzeit 0,75 Prozent beträgt.
Bestandskunden sollten außerdem prüfen, ob sie bereits an der vorherigen Neugeld-Aktion (Februar bis April 2025) der Postbank teilgenommen haben. Ist das der Fall, müssen sie ein neues Tagesgeldkonto eröffnen, um die Aktionszinsen zu bekommen.
- Für sechs Monate garantiert
- Ab 2.500 Euro Neugeld
- Bis 100.000 Euro
- Kostenlose Kontoführung
- Deutsche Einlagensicherung
Wichtig: Die Konditionen von Finanzprodukten können sich ändern. Die hier abgebildeten Daten und darauf basierenden Einschätzungen können also nicht dauerhaft garantiert werden.
Postbank-Tagesgeldkonto: Zinsen und weitere Details auf einen Blick
Die Konditionen der Neugeld-Aktion im Überblick:
- Zinssatz: 2,5 Prozent p. a.
- Zinsgarantie: sechs Monate (15. August 2025 bis 14. Februar 2026)
- Mindest-/ Maximalanlage: 2500 Euro / 100.000 Euro
- Zinsgutschrift: quartalsweise
- Einlagensicherung: bis 100.000 Euro durch Deutschland (AAA)
- Besonderheit: Geld muss bis zum 11. August 2025 eingehen und darf nicht von einem Konto oder Depot der Deutsche-Bank-Gruppe stammen (Deutsche Bank, Postbank, norisbank, BHW Bausparkasse, DWS)
- Für sechs Monate garantiert
- Ab 2.500 Euro Neugeld
- Bis 100.000 Euro
- Kostenlose Kontoführung
- Deutsche Einlagensicherung
Lohnt sich das Tagesgeld der Postbank?
Das Tagesgeldkonto ist vor allem für Kundinnen und Kunden interessant, die eine lange Zinsgarantie suchen. Mit sechs Monaten fällt die bei der Postbank großzügig aus. Viele andere Geldhäuser beschränken sich hier auf die Hälfte. Beim Zinssatz ist aber Luft nach oben. Er liegt zwar über dem von Verivox errechneten bundesweiten Durchschnittszins (1,27 Prozent) für Bestandskunden, es gibt aber deutlich bessere Angebote (siehe nächster Abschnitt).
Positiv ist die Realrendite. Dieser Wert verrät, wie viel Ertrag nach Abzug der Inflation übrig bleibt. Für Juni 2025 gibt das Statische Bundesamt die Inflation in Deutschland mit zwei Prozent an, blieben mit dem Postbank-Tagesgeldkonto 0,5 Prozent.
Bestandskunden sollten allerdings beachten, dass die Postbank den Aktionszins nur für neue Einlagen bezahlt. Es entsteht für die gesamte Summe also ein Mischzins. Wer sein ganzes Erspartes als Neukunde zu einer anderen Bank transferiert, kann deutlich höhere Zinsen bekommen.
Wo gibt es bessere Tagesgeldangebote?
Das unabhängige Verbraucherportal Finanztip empfiehlt in ihrem Tagesgeldvergleich das Tagesgeldangebot der Comdirect. Bei der Commerzbank-Tochter bekommen Neukunden derzeit 2,75 Prozent p. a. für sechs Monate. Anschließend greift der variable Zinssatz für Bestandskunden, der derzeit 0,75 Prozent beträgt.
- Garantiert für sechs Monate
- Deutsche Einlagensicherung
- Kostenlose Kontoführung
- Bis eine Million Euro
Mit nur wenig Aufwand sind bei der Comdirect aber sogar noch höhere Zinsen drin. Denn die Direktbank erhöht die Tagesgeldzinsen auf drei Prozent für sechs Monate, wenn neue Kunden zum Tagesgeldkonto auch noch ein Girokonto oder Depot eröffnen.
Zusätzliche Kosten entstehen dadurch zunächst nicht. Das Girokonto ist ein halbes Jahr lang kostenlos, also für den kompletten Zeitraum des Aktionszinses. Anschließend lässt es sich fristlos über das Online-Banking kündigen (zu finden nach Klicks auf „Persönlichen Bereich“, „Verwaltung“ und „Meine Daten“).
- Garantiert für sechs Monate
- Deutsche Einlagensicherung
- Kostenlose Kontoführung
- Bis eine Million Euro
- Eröffnung eines Girokontos erforderlich
Beim Tagesgeldkonto mit Depot entstehen Kunden ebenfalls keine Mehrkosten. Denn das ist drei Jahre lang von der Grundgebühr befreit. Die Kündigung muss allerdings schriftlich erfolgen.
- Garantiert für sechs Monate
- Deutsche Einlagensicherung
- Kostenlose Kontoführung
- Bis eine Million Euro
- Eröffnung eines Depots erforderlich
Weitere Informationen zum Tagesgeldkonto der Comdirect finden sich in der ausführlichen News zum Angebot.
Tipp: Überflüssige Tagesgeldkonten schließen
Wer etwa nach Ablauf einer Zinsgarantie zu einer neuen Bank weiterzieht, sollte das leere Konto schließen. Anders als ein Girokonto wird ein Tagesgeldkonto zwar nicht bei der Schufa gemeldet und hat daher keinen Einfluss auf den Score; bei den meisten Banken gelten ehemalige Kundinnen und Kunden aber nach zwölf bis 24 Monaten wieder als Neukunden – und können entsprechende Sonderkonditionen einstreichen.