Olivenöl gilt als eines der gesündesten Speiseöle – und findet in vielen Haushalten weltweit Verwendung. Doch die Testergebnisse von Olivenöl bei Ökotest sprechen Bände: Von 19 der getesteten Olivenöle der höchsten Qualitätsstufe „nativ extra“ konnte lediglich ein Produkt überzeugen. Welches Olivenöl positiv hervorgehoben wurde und welche besser gemieden werden sollten, erfahren Sie im Folgenden.
Nur wenige Tropfen Gold: Viele Olivenöle enttäuschen bei Ökotest
In der Ökotest-Ausgabe vom Mai 2022 untersuchte das Verbraucherschutzmedium insgesamt 19 Olivenöle der Kategorie „nativ extra“ – also Öle der höchsten Qualitätsstufe –, die sowohl geschmacklich als auch inhaltlich höchsten Ansprüchen gerecht werden sollten. Neun davon hatten sogar Bio-Qualität. Doch das Ergebnis ist ernüchternd: Nur ein Olivenöl konnte im Test mit der Note „sehr gut“ überzeugen. Lediglich zwei weitere Produkte erhielten die Bewertung „befriedigend“. Ganze 16 der 19 getesteten Öle fielen mit den Bewertungen “mangelhaft” und “ungenügend” durch, darunter auch bekannte Marken und Bio-Produkte.
Besonders besorgniserregend ist laut der Expertinnen und Experten der hohe Anteil an Mineralölbestandteilen in den meisten getesteten Ölen. Von 19 untersuchten Ölen waren 18 mit solchen Rückständen belastet. Diese sogenannten MOAH (Aromatische Mineralöl-Kohlenwasserstoffe) können unter anderem aus Verpackungen oder Maschinen in die Lebensmittel gelangen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stuft Mineralöle in Lebensmitteln als bedenklich ein.
Auch Weichmacher und andere Schadstoffe wurden in einigen Proben nachgewiesen. Sensorisch, also in Bezug auf Geschmack und Geruch, schnitten mehrere Öle ebenfalls schlecht ab. Ein Teil der getesteten Olivenöle wurde gar als „ranzig“ oder “schlammig“ beschrieben – und dürfte somit eigentlich nicht die Bezeichnung „nativ extra“ tragen.
Testsieger: Diese Olivenöle überzeugen im Ökotest
Trotz der enttäuschenden Gesamtergebnisse gibt es auch Lichtblicke. Das Kreta Olivenöl Nativ Extra von Rapunzel ging als klarer Testsieger hervor – und wurde als einziges Öl mit der Bestnote „sehr gut“ ausgezeichnet. Es überzeugte sowohl sensorisch als auch durch seine Reinheit. Für rund 25 Euro erhalten Sie bei Amazon zwei Flaschen à 0,5 Liter dieses hochwertigen Olivenöls.
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Zwei weitere Olivenöle erhielten immerhin die Note „befriedigend“ – und gehören damit zu den besseren Produkten im Test. Dennoch bleiben auch bei diesen Ölen kleinere Mängel und Verunreinigungen, die sie von einer Bestnote abhalten. Welche dies genau sind, können Sie im ausführlichen Testbericht von Ökotest nachlesen.
Problematische Produkte: Diese Olivenöle sollten Sie meiden
Besonders enttäuschend ist das Ergebnis für einige der großen Marken und Bio-Produkte, die in Supermärkten und Drogerieketten weit verbreitet sind. Laut Ökotest sollten Sie unter anderem von folgenden Produkten lieber die Finger lassen
- Edeka: Natives Olivenöl Extra D.O.P. Terra di Bari
- Rewe: Beste Wahl Italienisches Natives Olivenöl Extra
- Aldi: Gut Bio Natives Olivenöl Extra
- dm: Bio Natives Olivenöl Extra
- Rossmann: Ener Bio Spanisches Natives Olivenöl Extra
- Alnatura: Natives Olivenöl Extra
Hinweis: Das Olivenöl von Alnatura wurde im Test sogar als „Lampant“ klassifiziert. Diese Bezeichnung weist darauf hin, dass das Öl in Deutschland eigentlich nicht als Speiseöl verkauft werden dürfte, da es von so minderer Qualität ist, dass es normalerweise einer Raffination unterzogen werden müsste, um überhaupt genießbar zu sein. Solche Öle sind eher für industrielle Zwecke bestimmt. Alnatura hat daraufhin reagiert und das betreffende Produkt aus dem Sortiment genommen.
Qualitätskriterien: Worauf beim Kauf von Olivenöl zu achten ist
Olivenöl, insbesondere in der höchsten Güteklasse „nativ extra“ (auch als „extra vergine“ bekannt), sollte bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. Hierzu zählt vor allem die sensorische Reinheit: Ein hochwertiges Olivenöl sollte frisch und fruchtig riechen und schmecken, keinesfalls ranzig oder muffig. Der Säuregehalt muss unter 0,8 Prozent liegen. Und: Es dürfen keine chemischen oder hitzebedingten Verarbeitungsverfahren angewendet worden sein.
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Herkunft. Olivenöle, die aus einer bestimmten Region stammen (zum Beispiel Kreta oder Italien), sind oft besser kontrolliert und bieten eine höhere Transparenz hinsichtlich der Herstellung. Auch die Verpackung spielt eine Rolle: Olivenöl sollte idealerweise in dunklen Glasflaschen oder in gut verschlossenen Behältern verkauft werden. Denn: Das Öl ist lichtempfindlich und verliert unter direkter Sonneneinstrahlung an Qualität.
Warum ist Olivenöl eigentlich so gesund?
Olivenöl ist nicht nur ein unverzichtbarer Bestandteil der mediterranen Küche, sondern auch für seine gesundheitlichen Vorteile bekannt. Es enthält wertvolle einfach ungesättigte Fettsäuren, die sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken können. Zudem ist Olivenöl reich an Antioxidantien, die den Körper vor freien Radikalen schützen und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen.
Studien haben gezeigt, dass der regelmäßige Verzehr von Olivenöl das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken und sich positiv auf die Blutzuckerwerte auswirken kann. Auch im Hinblick auf die Darmgesundheit und die Knochendichte gibt es Hinweise auf positive Effekte.
Fazit: Olivenöl – Qualität ist entscheidend
Die Ergebnisse des Tests von Ökotest verdeutlichen, dass bei Olivenöl der höchsten Güteklasse „nativ extra“ nicht immer das gehalten wird, was die Bezeichnung verspricht. Nur ein Produkt konnte in allen Kategorien überzeugen – viele andere hingegen wiesen Mängel auf, sowohl in sensorischer Hinsicht als auch aufgrund von Verunreinigungen durch Mineralölbestandteile.
Verbraucher sollten beim Kauf von Olivenöl genau hinschauen und auf seriöse Testergebnisse achten. Hochwertige Öle wie das Kreta Olivenöl Nativ Extra von Rapunzel bieten nicht nur ein geschmackliches Erlebnis, sondern auch gesundheitliche Vorteile, während minderwertige Produkte oft mit Schadstoffen belastet sind. Letztlich lohnt es sich, in Qualität zu investieren – für den Geschmack und die Gesundheit.