Während sich die Natur auf den Winter vorbereitet, ist es für Hobbygärtner und -gärtnerinnen an der Zeit, im Garten aktiv zu werden. Der Rückschnitt von Gartenpflanzen nach der Blüte im Sommer ist eine wichtige Pflegemaßnahme, die dabei hilft, das Wachstum von Hecken, Sträuchern und Co. im kommenden Frühjahr zu fördern und ihre Vitalität zu steigern. Der Herbstschnitt beugt außerdem vor, dass Äste und Zweige bei Schneefall im Winter unter der Last brechen und Unfälle verursachen.
Lesen Sie hier, welche Pflanzen besonders von einem Herbstschnitt profitieren, worauf es dabei genau ankommt und welche Werkzeuge benötigt werden. Welche Gartenpflanzen lieber nicht mit Heckenschere, Trimmer oder Kettensäge zurückgeschnitten werden sollten, wird ebenfalls erklärt.
Was braucht man, um Pflanzen zurückzuschneiden?
Bevor es mit der Schere an die Pflanzen geht, sollten sich Gartenbesitzer gut ausstatten. Hier erfahren Sie, welche Werkzeuge und Materialien Sie für einen erfolgreichen Herbstschnitt benötigen und wie Sie optimal vorbereitet in die herbstliche Gartensaison starten können.
Akku-Heckenschere
Eine Akku-Heckenschere ist ein sehr praktisches Werkzeug für den Herbstschnitt. Und das gleich aus mehreren Gründen:
- Durch das kabellose Design bieten sie sehr viel Flexibilität und Bewegungsfreiheit.
- Sie sind leiser und umweltfreundlicher als benzinbetriebene Heckenscheren.
- Ihre einfache Handhabung macht das Zurückschneiden der Pflanzen auch für Hobbygärtner leicht.
Bleibt die Frage, welche Heckenschere die beste ist. Stiftung Warentest hat 15 Akku-Heckenscheren getestet und der Testsieger mit der Note “gut” (1,9) ist die Einhell-Akku-Heckenschere Arcurra 18/55.
- 18 V, ohne Akku
- 18 mm Zahnabstand, 55 cm Schnittlänge
- Stoßschutz mit Halterung für Wandmontage
- Ergonomischer Griff
- Inklusive Schnittgutsammler
66,30€ 89,95€
Manuelle Heckenschere
Wer lieber gezielt und per Hand arbeiten möchte, kann eine manuelle Heckenschere verwenden. Auch diese bietet einige Vorteile:
- Eine manuelle Heckenschere ermöglicht eine präzise Kontrolle beim Schneiden.
- Sie ist in der Regel leichter und handlicher als ihre elektrischen oder akkubetriebenen Pendants.
- Manuelle Handscheren sind leise und benötigen keine Stromquelle.
Besonders beliebt ist die Heckenschere der Marke Gardena. Sie hat 23 Zentimeter lange Präzisionsklingen, antihaftbeschichtete Messer und ergonomisch geformte Holzgriffe.
- 23 cm Klinge
- Antihaftbeschichtete Messer
- Ergonomische Holzgriffe
22,49€ 34,99€
Teleskop-Heckenschere
Für alle, die höhere Hecken oder Bäume zuschneiden wollen, kann sich auch eine Teleskop-Heckenschere lohnen. Die Vorteile auf einen Blick:
- Eine Teleskop-Heckenschere ermöglicht eine variable Längeneinstellung, sodass sich selbst hochgewachsene Hecken und Sträucher problemlos erreichen lassen.
- Man kann mit ihnen in aufrechter Position arbeiten, was die Ermüdung der Arme verringert und so gerade bei langen Gartenarbeiten Komfort bietet.
- Viele Modelle bieten eine praktische Schnitttechnologie, die ein sauberes und präzises Schneiden ermöglicht.
Eine beliebte Marke für Gartenwerkzeuge ist Bosch. Die Teleskop-Heckenschere des Herstellers ist der Bestseller auf Amazon.
- 18 Volt System, ohne Akku
- Mit Anti-Blockier-System
- Schwertlänge: 430 mm
- Messerabstand: 16 mm
- Höhenverstellbar: um 60 cm
- Max. Gerätelänge: 2, 6 Meter
115,00€ 129,99€
Gartenschere
Für kleine Gartenarbeiten und das Entfernen einzelner kleiner Zweige reicht eine herkömmliche Gartenschere vollkommen aus. Diese sollte jedoch eine hochwertige Qualität und scharfe Messer haben, um zuverlässig Sträucher zurückzuschneiden.
- Mit einer Gartenschere ist es möglich, sehr präzise zu arbeiten.
- Gartenscheren sind meist sehr leicht und handlich, was die Arbeit mit ihnen einfach gestaltet.
- Sie eignen sich für verschiedenste Pflanzen und gehören in jeden Garten.
Besonders beliebt ist die Grüntek-Gartenschere Falke mit einer Klinge aus japanischem SK5 Stahl. Auf Amazon erhält sie 4,7 Sterne bei über 10.000 Bewertungen.
- Klinge aus japanischem SK5 Stahl
- Bypass Pflanzenschere
- 215 mm Klingen
- Schnittstärke: 5-20 mm
14,98€
Akku-Kettensäge
Akku-Kettensägen haben sich als äußerst praktische Werkzeuge für Gartenarbeiten etabliert, insbesondere, wenn es um das Entfernen von dickeren Ästen geht. Gerade Hobbygärtner und -gärtnerinnen profitieren von diesen Vorteilen:
- Da sie kabellos sind, lassen sie sich flexibel und mit viel Bewegungsfreiheit nutzen.
- Akku-Kettensägen sind in der Regel leichter und benutzerfreundlicher als benzinbetriebene Modelle.
- Sie haben eine reduzierte Geräusch- und Abgasentwicklung, was gerade in Wohngebieten von Vorteil ist.
Stiftung Warentest hat mehrere Akku-Kettensägen unter die Lupe genommen und die Makita DUC 303Z zum Testsieger gekürt.
- 25 cm Solo – ohne Akku und Ladegerät
- Bürstenloser Motor
- Großes Sichtfenster für schnelle Kontrolle des Ölstandes
- Automatische Ölpumpe mit einstellbarer Fördermenge
219,06€ 268,07€
Auch hier bei Ebay erhältlich.
Rasentrimmer
Alle, die im Herbst ihren Rasenflächen präzise trimmen und dabei auch schwer zugängliche Stellen erreichen wollen, profitieren von einem Rasentrimmer. Diese sind vielseitig nutzbar und haben gleich mehrere Vorteile:
- Sie eignen sich nicht nur für das Schneiden von Gras, sondern auch fürs Entfernen von Unkraut und das Bearbeiten von Kanten.
- Viele Modelle sind leicht und einfach zu handhaben.
- Akkubetriebene Varianten haben den Vorteil der kabellosen Freiheit.
Die Stiftung Warentest hat 2020 mehrere Akku-Rasentrimmer getestet und den Power Cut Li-40/30 von Gardena mit der Note “gut” (2,2) bewertet.
- Rasentrimmer (ohne Akku
- Mit 300 mm Schnittkreis
- Langlebiger Schneidfaden
- Ausklappbarer Pflanzenschutzbügel
- Teilbarer Stiel
109,85€
Ab wann dürfen Hecken, Sträucher und Co. im Herbst geschnitten werden?
Paragraph 39 des Bundesnaturschutzgesetzes verbietet es, Gartenpflanzen zwischen dem 1. März und dem 30. September stark zurückzuschneiden, da Vögel in dieser Zeit in den Zweigen der Hecken, Bäume und Sträucher nisten könnten, um dort ihre Jungen großzuziehen. Ab dem 1. Oktober heißt es dann aber wieder für viele Hobbygärtner und -gärtnerinnen: Ran an die Heckenschere!
Welche Pflanzen müssen im Herbst zurückgeschnitten werden?
Bei all der Gartenarbeit ist es manchmal gar nicht so leicht, den Überblick zu behalten. Gerade als Hobbygärtner oder -gärtnerin passiert es schnell, dass man die ein oder andere Aufgabe im Garten übersieht. Ist der Sommer vorbei, bricht für die Pflanzen eine Zeit des Umbruchs an. Sie bereiten sich auf die kalten Monate im Jahr vor. Grundsätzlich gilt bei der Gartenpflege im Herbst:
- Durch das Zurückschneiden der Gartenpflanzen im Herbst kann das Wachstum und die Blütenbildung im Frühjahr angeregt werden.
- Das Entfernen abgestorbener Teile einer Pflanze kann die Regeneration fördern.
- Die Pflanzen radikal zurückzuschneiden, sollte man jedoch besser vermeiden, denn sonst könnten sie im Winter unter dem fehlenden Schutz leiden.
Je nach Art der Pflanze sollte sie zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Jahr zurückgeschnitten werden. Welchen Gartenpflanzen es im Herbst an den Kragen geht und worauf dabei zu achten ist, soll nun geklärt werden.
Sträucher vor dem Winter zurückschneiden
Ziersträucher wie Oleander, Weigelie und Schmetterlingsflieder können im Herbst zurückgeschnitten werden. Aber auch Beerensträucher wie Brombeere, Johannisbeere, Sommerhimbeere oder Stachelbeere und einige mehrjährige Stauden wie zum Beispiel Rittersporn können vor Einbruch des Winters einen Rückschnitt gebrauchen.
Darauf ist zu achten:
- Die alten Beeren-tragenden Äste des letzten Jahres werden direkt am dicken Ast nahe der neuen Triebe abgeschnitten. So wird verhindert, dass Milben auf den alten Zweigen überwintern und im Frühling junge Triebe befallen.
- Neu gewachsene Triebe lassen sich hochbinden, schwächere Routen und bodennahe Routen, die in diesem Jahr Beeren getragen haben, können geschnitten werden.
- Verwelken die Blüten und Blätter von Stauden, kann die Pflanze etwa eine Handbreit oberhalb des Wurzelansatzes gestutzt werden. So wird Pflanzenmaterial entfernt, das sonst im Winter faulen würde.
Herbstschnitt bei Bäumen
Auch Zierbäume wie zum Beispiel der Kugel-Ahorn sind im Herbst zurückschneidbar. Insbesondere stark wachsende Bäume sollten gestutzt werden, damit sie keine benachbarten Pflanzen behindern. Auch aus Sicherheitsgründen ist es wichtig, Ziergehölze im Herbst zurückzuschneiden. Verletzte Äste und Zweige sollten ebenfalls entfernt werden, da sie bei Unwettern im Herbst oder bei Schneefall im Winter nicht abbrechen und Unfälle verursachen.
Diese Äste können entfernt werden:
- Abgebrochene und abgestorbene Äste und Zweige
- Dünne Äste nahe des Baumstammes
- Kranke oder von Pilz befallene Äste und Pflanzenteile
- Zu lang gewachsene Äste
- Äste, die sich überkreuzen
- Wasserschosse, also Äste, die senkrecht nach oben wachsen
Hecken im Herbst schneiden
Der Herbstschnitt bei Hecken wie Buchsbaum, Feuerdorn, Liguster oder Lorbeerkirsche sollte am besten zwischen Mitte Oktober und Anfang November stattfinden, die Temperaturen sollten aber auf jeden Fall über fünf Grad Celsius liegen. Der perfekte Zeitpunkt ist übrigens an einem bewölkten Tag ohne Regen am späten Nachmittag.
So funktioniert es:
- Als erstes sollten beschädigte Äste und Zweige entfernt werden.
- Danach geht es ans Zurückschneiden. Hierfür werden überhängende Zweige abgeschnitten, um die Hecke in Form zu bringen.
- Damit keine Löcher entstehen, sollte man gleichmäßig von unten nach oben arbeiten.
- Die Gartenhecke sollte unten breiter sein als oben, so bekommen auch die unteren Äste genug Licht ab und bei Schneefall wird die Last gleichmäßig verteilt.
Was darf im Herbst nicht geschnitten werden?
Nicht alle Gartenpflanzen vertragen einen Rückschnitt. Die meisten Stauden müssen gar nicht zurückgeschnitten werden, andere Pflanzen, wie beispielsweise die Pfingstrose, werden besser im Frühjahr gestutzt. In der kalten Jahreszeit profitieren Pflanzen vom Laub, das auf dem Wurzelbereich liegt und sie vor Kälte schützt. Gleiches gilt übrigens auch für Ziergräser. Viele Obstbäume wie zum Beispiel Steinobst (Kirschen, Pfirsiche und Co.) werden in der Regel direkt nach der Ernte, also meist noch im Sommer, zurückgeschnitten. Kernobst wie Äpfel oder Birnen hingegen im Spätwinter oder frühen Frühling – optimalerweise bei Frost.